Freitag, 28. Dezember 2007

Ach, wie schoen ist Panama

Liebe LeserInnen und Aussen

Wie schon in meinem letzten Post erwaehnt, war ich vom 15.12 bis zum 19.12 in Panama. Da ich darueber noch nicht berichtet habe, muss der Post, mit dem ich von meinen Weihnachtserlebnissen erzaehle, noch etwas warten. Also zurueck zu Panama:
Die Puente de las Americas, welche bis 2004 die einzige Verbindung zwischen Sued- und Nordamerika war;
unten: die Kueste von Panama-Stadt
Nach einer ziemlich muehsamen Busfahrt (alles in allem etwa 15 Stunden, also etwa so lang wie der Flug nach Costa Rica), auf der dreimal der gleiche Film gezeigt wurde, kommen wir ziemlich erschoepft am Samstag Morgen in Panama-Stadt an. Wir, das heisst Sebastian, ich und Monce, eine Cousine von Alejandra. Diese hat in Panama 2 Soehne, Octavio und Claudio, mit denen wir die meiste Zeit unterwegs sind. Schon auf den ersten Blick gefaellt mir die von ca. 700'000 Menschen bewohnte Stadt unglaublich gut. Obwohl sie sehr gross ist und viel Verkehr durch die Strassen fliesst, ist sie nicht annaehernd so hektisch wie zum Beispiel San Jose (welches nur halb so viele Einwohner hat), die Strassen kann man hier relativ problemlos ueberqueren und auch Raeuber und aehnliches Gesindel gaebe es scheinbar viel weniger. Panama-Stadt ist sehr schoen und modern (in der Stadt befinden sich acht der zehn größten Hochhäuser Lateinamerikas und die Strassen sind um Welten besser als in Costa Rica), was sehr wahrscheinlich mit dem grossen Einfluss der Amerikaner zusamenhaengt. Nur die Leute gefallen mir nicht so, man versteht sie kaum, denn sie haben einen etwas seltsamen Spanisch-Dialekt und sprechen unglaublich schnell (auch Sebastian hat viel Muehe, sie zu verstehen) und zudem sind alle ziemlich dick, was ebenfalls am amerikanischen Einfluss liegen muss.
Andrea vor der Skyline von Panama-Stadt;
unten: Sebastian und Claudio
Auch sonst sind mir einige Unterschiede zwischen Panama und Costa Rica aufgefallen: das Essen ist ganz anders, das Bier schmeckt viel milder und an jeder Ecke stehen Polizisten - teilweise fahren sie mit Maschienenpistolen bewaffnet Motorrad - welche um einiges mehr Autoritaet ausstrahlen als ihre Kollegen in Costa Rica. Die panamesischen Gesetze scheinen ziemlich streng zu sein, Minderjaehrige duerfen hier ihre Haeuser nach 22 Uhr nicht mehr ohne Eltern verlassen, im Vergleich dazu sind die Einschraenkungen, welche in Chur fuer den Ausgang geplant sind, nahezu harmlos. Da ich der einzige ueber achtzehn bin laeuft folglich ausser mal einem Bier mit Monce am Abend nichts ausgangmaessiges.
Octavio, Sebastian und Claudio - noch duerfen sie draussen sein;
unten: Panama-Stadt
Fuer Sebas, Claudio und Octavio scheinen jedoch die Preise den Primaerunterschied zwischen Panama und Costa Rica auszumachen. Insgesammt viermal fahren wir in ein Mall, ein riesiges Einkaufszentrum im amerikanischen Stil, welches schaetzungsweise 200 Laeden beherbergt. Auch wenn dort wirklich alles sehr guenstig ist, gefaellt es mir nicht wirklich, schliesslich habe ich alles was ich brauche und ich bin nicht nach Panama gekommen, um einzukaufen. Also kaufe ich nur eine Flasche Chilli (Mitbringsel fuer Rosita), ein paar Postkarten (wird noch ein Weilchen dauern bis ihr diese bekommt, habe sie noch nicht einmal geschrieben) und 2 T-Shirts, was fuer die Anderen unbegreiflich zu sein scheint. Sie widmen sich voll und ganz dem Konsumrausch und erstehen zusammen schaetzungsweise 20 T-Shirts, 5 Paar Schuhe, 8 Parfums, 5 Hosen, 2 Gurte und einen Berg von Socken, Unterwaesche und anderen Dingen. Sebastian wollte unbedingt ein Hugo Boss Parfuem kaufen, also ist er mit Claudio an einen Ort gegangen, wo heisse Wahre verkauft wird. Claudio war der Meinung, es sei besser wenn er mit dem Haendler spreche, schliesslich sei das ein Freund von ihm, er wuerde also einen etwas besseren Preis bekommen. Schliesslich hat er ein Parfuem fuer 13 Dollar oder so gekauft, und sich gefreut, da das ein guter Preis sei. Als ich es dann im Hotel angeschaut habe, ist mier als erstes aufgefallen, dass darauf gross "Boos" stand. Ich fand das Sauwitzig und irgendwie haben es diese Konsumjunkies meiner Meinung nach verdient.
Claudio, Octavio und Sebastian erholen sich vom Einkaufstaschen-Tragen;
unten: wirklich ein super Parfum
Die Preise in Panama sind jedoch nicht nur fuer Kleider ziemlich niedrig, auch alles andere ist sehr guenstig. Taxis, Essen, Trinken, Busse - kostet alles einiges weniger als in Costa Rica. Fuer unser Hotel, welches es problemlos mit einem schweizer 2 Sterne Hotel aufnehmen koennte, haben wir gerade mal 17 Dollar pro Nacht/Person bezahlt. Und eine viertelstuendige Taxifahrt kostet etwa 2 Dollar. Oft sind wir jedoch mit dem Bus gefahren, was ziemlich abenteuerlich ist. In Panama gehoeren die Busse (hier "Diabolos Rojos" genannt, allesamt alte, amerikanische Schulbuse) naemlich nicht einer grossen Gesellschaft an; sie sind fast alle in Privatbesitz. Das bedeutet, die Fahrer sind auch gleichzeitig die Besitzer und bemalen ihre Busse meist farbenfroh.
Ein Bild in unserem Hotelzimmer, extra fuer mich, damit ich kein Heimweh hab;
unten: die "Diabolos Rojos"
An unserem zweiten Tag in Panama haben wir Fahrraeder gemietet, und sind zusammen die Kueste entlanggefahren. Das war sehr schoen, ich war jedoch der einzige welcher vernuenftig fahrradfahren konnte, desshalb musste ich staendig auf die Anderen warten, was aber nicht so schlimm war, denn so hatte ich viel Zeit, um zu fotografieren. Waerend den paar Tagen in Panama habe ich ca. 1'500 Fotos geschossen, die Meisten davon jedoch bei einem Fussballspiel von Sebas, Claudio, Octavio und ein paar Anderen im Park.
Sebastian, Claudio und Monce bei unserer Fahrradtour
Am Montag stand dann der natuerlich obligatorische Besuch des Panama-Kanals auf dem Program, welcher praktisch vor der Haustuer lag und ausserordentlich beeindruckend war. Wir konnten miterleben, wie ein grosser Kahn durch die Schleuse gefuehrt wurde, dazu braucht es jedoch nicht all zu viel Glueck, schliesslich stehen die Schiffe vor dem Kanal Schlange, um ihn durchqueren zu duerfen. Deshalb werden im Moment auch neue, groessere Schleusen gebaut. Im zum Kanal gehoerenden Besucherzenter konnten wir eine Menge ueber die Hintergruende des Kanalbaus und ueber seine Geschichte erfahren. Auch sonst hat Panama eine sehr spannende Geschichte, und es liegt eine sehr interessante Atmosphaere in der Luft. Der Sturz von Noriega liegt noch nicht so lange zurueck und die erneute Unabhaengigkeit Panamas noch weniger. Jeder Panamese scheint seine eigenen Geschichten zu der Invasion von 1989 zu haben, so war zum Beispiel Octavios und Claudios Grossvater scheinbar Noriegas persoenlicher Zimmer-Nach-Sprengstoff-Absucher.
Ein Boot bei der Durchquerung der Kanal-Schleussen;
unten: ein Wasserkraftwerk beim Kanal
Das war dann eigentlich auch schon das wichtigste von unserem Ausflug. Alles in allem hat er mir ausgezeichnet gefallen, ich kann Panama jedem als Reiseziel empfehlen, und sei es nur weil er 20 T-Shirts kaufen, oder 1'500 Fotos schiessen will.
Mein Auto
Mein Boot
Mein Bier
Nicht mein Block

Montag, 24. Dezember 2007

Erste Gehversuche mit meiner neuen Kamera

Liebe Lesende
Zur Zeit hinke ich mit dem Schreiben etwas hinterher, da hier im Moment extrem viel los ist. Damit meine ich nicht etwa Weihnachtseinkaeufe sondern Reisen, Partys und sonstige Einladungen. Letzte Woche zb. war ich in Panama, doch dieser Reise werde ich spaeter mal einen eigenen Blogg-Eintrag widmen. Da heute Weihnachten ist und ich schon bald bei Sebastians Familie zur Feier eingeladen bin, reichts heute leider nur fuer einen ganz kleinen Post.

Noch in der Schweiz habe ich mir eine neue Kamera zugelegt, ein digitale-Spiegelreflex (Nikon D80 DSLR, mit einem 18-200mm Objektiv fuer die Interessierten), denn mit meiner vorherigen Kompakt-Kamera war ich nicht so ganz zufrieden. Der Umstieg auf Spiegelreflex ist zwar Anfangs etwas kompliziert, aber ich habe hier ja genuegend Zeit, mich einzuarbeiten. Hier koennt ihr schonmal erste Versuche begutachten, ich verspreche euch, das in naechster Zeit viele mehr folgen werden.



Links: Ein Zorro; Rechts: Ein Kalb, beide Aufgenommen bei Lorenzo zu Hause



Links: Ein in den Aesten verstecktes Eichhoernchen; Rechts: Voegel auf einer Antenne



Links: Blume; Rechts: Garrobo (schwarzer Leguan), beides aufgenommen in Rositas Garten

Soeben ist mir aufgefallen, dass die Bildbeschriebe etwas doof sind, da offensichtlich, aber das aendere ich jetzt nicht mehr. Ich wuensche euch allen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Andrea