Mittwoch, 30. April 2008

Panama zum Zweiten


Wie schon in den letzten beiden Beiträgen am Rande erwähnt, habe ich anfangs April zum zweiten Mal Panama Stadt besucht. Nun ist der April schon fast vorbei und mit ihm auch die Trockenzeit in Costa Rica. Soll heissen, es schifft wieder fast jeden Tag. Was ebenfalls bedeutet, dass ich nun keine vernünftige Ausrede mehr habe, mit meinem Bericht über meine Panama-Erlebnisse noch länger zu warten. Nicht wirklich.

Panama und ich


Panama selbst hat sich seit meinem letzten Besuch im Dezember nicht gross verändert, überall wird noch immer fleissig gebaut, die Leute laufen fluchend durch die Strassen, Abfall liegt einfach so herum, fortwährend wird irgendwo gehupt und dennoch sieht das Gesamtbild grossartig aus.


Iglesia del Carmen




Eigentlich war ja geplant, dass ich mich etwa drei Tage in Panama aufhalte und dann, als unbescholtener Tourist, wieder nach Costa Rica zurückkehre, wo ich aufs Neue bis zu 3 Monate bleiben dürfte. In Panama habe ich mich aber umentschlossen und bin eine Woche länger geblieben, der Hauptgrund dafür heisst Alejandra und sieht aus wie eine Mischung aus ach-ich-weiss-jetzt-grad-auch-nicht-wem und der Sonne.

Alejandra und ich


Aber auch sonst habe ich in Panama einiges geleistet; zu erwähnen wären da ein Ausflug an den Strand, der Besuch eines Openairs (inklusive zwei Stunden strömenden Regens), die Verbesserung meines Beines, ein Beinahe-Unfall in einem Taxi auf der Autobahn, herumhängen mit Octavio und die erfolgreiche Jagd auf eine 10cm grosse Kakerlake.

Andrea's Bein Version 2.0


Octavio

Man muss für eine gute Shisha nicht unbedingt nach Teheran

Was gibt es sonst noch zu erzählen? Am vorletzten Tag meines Aufenthaltes gingen Alejandra, eine Freundin von ihr und ich in eine ziemlich stylische Bar, wo irgend so ein Event stattfinden würde. Irgendwie sind wir hineingekommen, obwohl wir "nicht auf der Liste" standen. Einmal drinnen, haben wir schnell festgestellt, dass heute alle Getränke gratis sind, man musste nur etwas verloren irgendwo hinschauen, schon bekam man ein Bier in die Hand gedrückt. Der Grund, warum nichts bezahlt werden musste war, dass etwas später Zeta Bosio, Bassist der nun wiedervereinigten New Wave Band Soda Stereo (bei uns kennt die wahrscheinlich niemand, hier sind sie jedoch extrem berühmt) eine Interview-Stunde gab. Für mich persönlich war das nicht so etwas weltbewegendes, aber Alejandra und ihre Freundin sind fast ausgeflippt. Als wir dann aber mit gerade mal fünf anderen Glückspilzen Zutritt zu einem Balkon in der Bar erhalten haben (ohne vorher zu wissen was dort war), wo wir danach mit Zeta Bosio und noch einer anderen (scheinbar in Panama auch ziemlich berühmten) Band in grossen Mengen von den Gratisgetränken profitierten, fand ich das schon auch ziemlich witzig. Meine Freunde in Costa Rica konnten es fast nicht glauben, als ich es ihnen erzählte.

Alejandra und Zeta Bosio

Hmm, etwas fehlt noch in meinem Bericht. Ach ja, da war ja noch dieser Schwede...

Montag, 7. April 2008

Was ich beim Warten auf den Panama-Bus so gedenkt habe...

Chucha Fren! Was denken sich Eltern - oder stellvertretend Erziehungsberechtigte - wenn sie ihren gelangweilten, in ueberfuellten Wartesaelen sitzenden Kindern zum Zeitvertreib Dinge wie Plastik-Pfeifen kaufen?
Es faellt mir so unglaublich schwer, mir ein duemmeres Praesent vorzustellen! Vieleicht Extasy. Von all den verhungernden Verkaeufer, welche Dinge wie Sonnenbrillen, Uhren, Zeitungen, Bildchen, Kaugummis, Gurte oder ewige Glueckseligkeit verscherbeln, hat sich der dosenbiertrinkende Herr ausgerechnet den Pfeifenmann ausgesucht. Es geht noch gut eine halbe Stunde, bis der Bus kommt, in der ich das Gepfeife tolerieren werde. Sollte es nachher, im Bus, auf gleiche Art weitergehen, wird moeglicherweise Blut fliessen.
Ich halte es durchaus fue moeglich, dass man durch uebermaessiges Pfeifen verbloeden kann. Der Sauerstoff, welcher eigentlich fuers Gehirn bestimmt waere, fliesst stattdessen in die Pfeife. Bei dem mir gegenuebersitzenden Jungen glaube ich erste Anzeichen feststellen zu koennen. Als er nach seinem Alter gefragt wird, antwortet er zuerst sieben, kommt nach laengerem Nachdenken dann jedoch auf acht.
Einen witzigen Nebengeschmack hat das ganze jedoch: jedesmal wenn der Junge besonders heftig pfeift, haelt er sich danach die Haende an den Kopf und schreit: "Au, meine Ohren!"
Der Dosenbiermann ist mittlerweile verschwunden - hat er sich abgesetzt? Sind im erst jetzt die moeglichen Auswirkungen, welche eine Plastikpfeife auf eine fuenfzehnstuendige Fahrt haben kann, bewust geworden?
EPILOG:
Waehrend ich diesen Erguss in das Internet einspeise, befinde ich mich bereits in Panama, ich habe die Busfahrt gut ueberstanden und wurde nur gelegentlich durch Gepfeife gestoert. Es ist KEIN Blut geflossen. Das ist auch gut so. Ich habe letzte Nacht nur etwa zwei Stunden geschlafen, daher mein wahrscheinlich etwas betrunkener Schreibstil. Ich wurde von mehreren Leuten aufgefordert, oeffters kleinere Beitraege in das Internet zu stellen. Das habt ihr jetzt davon! In Panama ist es sehr schoen und das uebliche, meine Schuhe sind pflotschnass und im Internet Cafe sind es geschaetzte minus 20 Grad. Octavio habe ich gegruesst. Er laesst ebenfalls gruessen. Noch etwas kurioses zum Schluss: da ich vergessen habe, mein Handy-Ladegeraet einzupacken und mein Handy-Akku leer ist, habe ich mir fuer knapp 25$ (im Moment wohl etwa 25 Franken :-) ein neues gekauft, das billigste. Ich hoffe jedoch, dass dies nicht zur Gewohnheit wird. Ich bin dann mal wieder im Reallife, tschuess und weg.