- Huehnerfuesse... Was der Bauer nicht kennt, isst er bekanntlich auch nicht und so habe ich im ersten Moment ziemlich Muehe damit es zu probieren. Als Rosita dann jedoch sagt, der Gringo, welcher eine Zeit lang bei ihr gewohnt hat, habe es auch probiert, packt mich mein Ehrgeiz und ich knage auf einem Fuesschen rum. Wirklich schlecht schmeckt es nicht, aber auch nicht besonders gut, ziemlich gummig, und besonders viel dran ist auch nicht. Rosita meint aber, es sei gesund, und ihr scheint es auch sehr zu schmecken...
Die Leute in Atenas hingegen haben zurzeit schlimmere Sorgen als Huehnerfuesse. Da es naemlich etwa anderthalb Wochen fast ohne Unterbruch geregnet hat, ist es letzte Woche zu mehreren Schlammlawinen gekommen. Die Schlimmste ist ausgerechnet im Canton Atenas niedergegangen, im Doerfchen Fatima, ziemlich nahe. 14 Menschen wurden dort verschuettet und die allgemeine Betroffenheit ist sehr gross, denn jeder kennt jemanden, der jemanden kennt. So musste meine Spanischlehrerin Patricia zum Beispiel an 3 Beerdigungen gehen. Und auch jetzt hat der Regen zwar hier etwas abgenommen, an der Westkueste scheinbar jedoch nicht, dort sind riesige Gebiete ueberschwemmt und Costa Rica hat den Notzustand ausgerufen. Im Zentrum von Atenas, wo ich wohne ist man zwar sicher, aber trotztem spuert man die Probleme, denn die Strassen sind ueberfuellt mit Krankenwagen und umgeleitetem Verkehr, die Nachrichten bringen nichts anderes und letztes Wochenende hatte es fuer einen halben Tag keinen Strom und fuer zwei Tage kein Wasser. Doch auch wenn die Leute betroffen sind und ueber fast nichts anderes reden, scheinen sie ihren Humor und ihre gute Laune nie zu verlieren. Und schliesslich wissen sowohl sie als auch ich, dass die Regenzeit nur noch einen halben Monat dauert. Also freut euch auf den naechsten Bericht, wenn es vermutlicher etwas trockener ist, und schreibt fleissig Kommentare! Viele liebe Gruessse