Montag, 17. März 2008

Vacaciones de las vacaciones

Es ist weitläufig bekannt, dass jeder ab und zu einmal eine Auszeit braucht. Eine Pause vom stressvollen Alltag, Momente, in denen man sich zurücklehnen und die täglichen Sorgen und Probleme hinter sich lassen kann. Da ich hier ständig unter enormem Stress stehe, war ich der Ansicht, dass auch ich mal Ferien verdient habe. So kam es, dass ich einige Extranjeros (namentlich meine Mutter (Rita), meine Gotte (Ursula) und ihren Mann (Leo)) hierhin, in das Land wo sich Banane und Kokosnuss Gutenacht sagen, eingeladen habe.

Gotte, meine Mutter und Leo vor dem Arenal-See

Gotte und Mama kommen vom Ausgang nach Hause
Um zu verhindern, das meine Dschungelunerfahrenen-quadratschweizerischen-füdlibürger-Gäste im Urwald von Tigern gefressen, von Rebellen verschleppt oder in San Jose von Taxis überfahren werden (ja, das kann durchaus vorkommen), musste ich natürlich den Führer (bitte keine Witze über dieses Thema, es ist längst abgegriffen) spielen. Da jetzt scheinbar jedes noch so unwichtige Wesen dieser Welt eine selbstbemalte Karte mit seiner Reiseroute in seinen Blog stellt, und ich auch schon früher immer gerne gemapt habe, konnte ich dem Trend nicht widerstehen, und kann euch nun proudly presenten: Dadurch gings etwa:


Tolle Karte! Legen wir die erstmal weg - hierhin- so!

Am Nachmitag des 16. Februar begab ich mich, noch ziemlich müde vom Vorabend, an den Flughafen in Alajuela, um meine Gäste abzuholen, welche sich nur etwa um zwei Stunden verspätet haben. Nach einer (ziemlich lauten) Nacht in San Jose und einem kurzen Besuch bei Rosita gings nach La Fortuna, welches am Fuss des Vulkanes Arenal liegt. Dieser ist der aktivste des ganzen Landes und mit etwas Glück kann man in der Nacht beobachten, wie glühende Lava den Berg herunterfliesst. Da es jedoch die ersten zwei Tage immer leicht regnete oder bewölkt war (kommt sonst eigentlich fast nie vor in der Trockenzeit), hatten wir die Hoffnung, diese mit eigenen Augen zu sehen, schon fast aufgegeben, als wir am dritten Abend bei leicht besserem Wetter zum Aussichtspunkt fuhren. Nach etwa einer Stunde mehr oder weniger geduldigem Ausharren, hatten wir schliesslich Glück; zuerst waren nur einige Spritzer zu sehen, später jedoch floss immer mehr Lava unter dem dichten Nebel hervor. Laut einer Statistik gehören wir damit zu dem 0,0004% der Menschheit, welche solch ein Naturereignis mit eigenen Augen sehen durften.

die Lava, ein scheues, nachtaktives Geschöpf

Von La Fortuna aus begaben wir uns auch auf einen Tagesausflug nach Monteverde, den wahrscheinlich berühmtesten Nationalpark Costa Ricas. Die Strasse dorthin ist es eigentlich nicht wert, als eine solche bezeichnet zu werden, aber Leo (unser Fahrer) schien Gefallen an dieser Herausforderung gefunden zu haben. Gemeinsam haben wir uns an dem Gekreische und an den Stossgebeten unserer weiblichen Mitreisenden auf den billigeren Plätzen ergötzt.

Ein Faultier, gesehen auf dem Weg nach Monteverde

Monteverde "war den Kummer aber wert", wie man hier in Costa Rica so schön sagt. Bei (aufgrund des regnerischen Wetters) recht angenehmen Temperaturen sind wir gemütlich durch den Urwald spaziert und haben imposante Hängebrücken überquert. Einige von uns hatten sogar das Glück, einen Quetzal (http://www.losgringoslocos.net/images/quetzal.jpg) zu sehen, der wahrscheinlich bekannteste Vogel Lateinamerikas, welcher von den Atzteken als Gott verehrt wurde mittlerweile jedoch vom aussterben bedroht ist. Andere Mittreisende haben ihn wiederum nicht gesehen, weil sie in der Zwischenzeit damit beschäftigt waren, einen Haufen Blätter mit einem Vogel zu verwechseln. Ansonsten haben wir die Tierwelt von Monteverde eher gehört als gesehen; damit meine ich vor allem die Brüllaffen (http://de.wikipedia.org/wiki/Br%C3%BCllaffe), welche einen unglaublichen Mais machen.

Ein Einheimischer in Sámara

Als Nächstes ging die Reise weiter nach Sámara, ein ruhiges Städtchen an der Pazifikküste, auf der Halbinsel Nicoya. Dort gabs reichlich Sonne, Strand, Ceviche, Meer und Cerveza und auch sonst alles, was gemütliche Ferien so brauchen.

Meine Mutter auf Besuch bei Rosita



Nach einem Besuch in Atenas mit meiner Mutter, wo sie die Gelegenheit hatte, einige meiner costaricanischen Freunde kennenzulernen (und krank zu werden (vieleicht wegen dem Ceviche)), gings via San Jose weiter nach Tortugero (http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalpark_Tortuguero). Dieser Nationalpark, welcher im Nordosten des Landes liegt, an der Grenze zu Nicaragua, ist nur mit dem Boot oder auf dem Luftweg erreichbar.

Die namensgebenden Schildkröten in Tortugero

Gotte am Strand von Tortugero - weiter traut sie sich nicht

Nach einer längeren Bus- und Bootsfahrt erwarteten uns in Tortugero diverse Touren, zu Fuss oder per Boot, wobei wir so nah an die zahlreichen Viecher herangekommen sind, wie noch nie zuvor. Zu sehen gab es einiges: Tukane, Spinnen, diverse Frösche, unzählige Schmetterlinge und Vögel, drei Affenarten, darunter auch die schon früher gehörten Brüllaffen und eine Boa. Einige Bilder:

Rotaugenlaubfrosch

Tukan

Kapuzineräffchen


Kaiman
Nach Tortugero war unsere zweiwöchige Reise dann auch schon vorbei, am 1. März schikte ich meine mit Souvenirs beladenen Gäste wieder zurück in die Kälte. Am gleichen Abend ging ich noch auf die guaroreiche Feier anlässlich Macos fünfzigsten Geburtstages, doch darüber werde ich im nächsten Eintrag schreiben (auf den ihr hoffentlich nicht so lange zu warten braucht...). So, machts gut, ich bin dann mal weg...

9 Kommentare:

Tiinchen hat gesagt…

Salut toi! wenn isch scho verlinkt bin, denn hinterlohn i doch grad mol mini Spura bi diar... nur scho d Fötali machend Lust uf a Reis...*träum* und dr Text isch spannend und durchus lesenswert, doch:) los, gnüss dini ziit no kräftig- obwohl, das machsch jo sowieso so wia i di kenna! lohns rocka, bisous us em banlieue vo paris, s tiinchen

Gianno Schiesser hat gesagt…

jojo de ganz cool, han schu schlechteri blogs glesa,
piis

Anonym hat gesagt…

frecha Kerli, vowega Füdlibürger: bis Du jeweils aus dem Bett gekrochen warst hatten wir längst alle Tigerfressendenbrüllaffenrebellen vertrieben.
Trotzdem Kompliment: Deine Fotis sind eindeutig besser geworden als meine - muss an der kamera liegen! Vermisse aber die Wellen-Bilder von Nicoya.
ä guati Zyt und glG Ma

Anonym hat gesagt…

hehe schiesser, immer dia ganz ziit dia siitahieb. m de sin blog au schu voll davo :) den machemer das mol wiiter. rundi zwei noch sich uf myspace dissa= sich uf blogspot dissa
ready to rumble :D

Anonym hat gesagt…

Tschau Andrea
Eines wäre klar, wnn wir einmal nach Costa Rica gehen, nehmen wir dich mit als Reiseführer. Du machst das echt gut.........
Auch deine Berichte sind immer amüsant.....
Heb sorg und gnüss dini zit döt...
Tanija, Tomas, Luca & Lino

Anonym hat gesagt…

Hi Andrea
So luschtig u fantasivoll gschribe! Ha risig Freud. Isch toll gsi mit dir in Costa Rica du hesch das super gmacht, trotz üsem Gemoze. Danke! Wär het sich in Tortugero nid is Meer trout?
Wünsche dir schöni Ostere, Küsschen
Gotte

flavia hat gesagt…

Hallo Andrea
Super Reisebericht, danke!
Hast du dir schon einmal überlegt, eine Karriere als Reisejournalist zu starten? Hättest wirklich das Zeug dazu.
Mach's gut und schöne Ostern
Flavia u.Familie

Anonym hat gesagt…

Salu Andrea
sehr schön, Text und Bild !
Macht Spass und erzeugt eine gewisse Sehnsucht.
Geniess die Zeit und lass dich nicht so stressen...

Bei Portrait's den Aufhellblitz nicht vergessen (oder hat der das CR Klima nicht überlebt ?)
Gruss Fri

Gianno Schiesser hat gesagt…

komisch, soll ja angeblich das bester der Welt sein.

ahjo de kusch mit?^^